Casa del Gigante

Auf dem ersten Blick scheint das "Casa del Gigante" wie jedes andere historische Haus in Ronda zu sein, dies ist irreführend, denn das Haus ist eines der ursprünglichen Paläste im maurischen Ronda.

"Das Haus des Riesen", auch bekannt als "Casa del Gigante", in der Altstadt von Ronda, ist einer der vollständigen Beispiele der Nasriden Architektur außerhalb von Granada und sollte auf jeden Fall auf der Liste der Orte sein, die Sie in Ronda besuchen möchten.

An einem ruhigen Platz gelegen, direkt gegenüber vom Museo Peinado, ist das Casa del Gigante nur 2 Gehminuten von der Puente Nuevo und Plaza de España entfernt. Eine Statue des großen spanischen Dichters, Vincent Espinel, steht direkt vor dem Eingang. Der Palast war, in der Zeit als Ronda von Ferdinands Armee im Jahr 1485 eingenommen wurde, bereits mehr als 100 Jahre alt und abgesehen von einigen Renovierungen im 17. Jahrhundert ist es noch weitgehend als maurisches Gebäude im Originalzustand.

Dieser Teil von Ronda wurde ursprünglich mit kleineren mittelalterlichen Häusern bebaut, aber im 14. Jahrhundert, als Ronda das Zentrum eines großen Reiches war, wurde das Viertel, höchstwahrscheinlich unter der Herrschaft von König Abomolec, abgerissen. Ein Königshof entstand in Ronda, so wurde Platz für ihre Häuser benötigt und die Gegend um das Casa del Gigante war ideal, da es sehr nahe am königlichen Hof gelegen war.

Der heutige Name "Casa del Gigante" bezieht sich auf die phönizisch-hethitischen Statue, die oben auf der vorderen Wand des Hofes sitzt, allerdings ist dies nur eine Kopie, das Original befindet sich in der Haupthalle des Gebäudes. Phönizischen Menschen gab es in der Nähe von Acinipo lange bevor römische und maurische Menschen sich dort ansiedelten.

Die Statue von El Gigante war vermutlich Teil eines Paares, das im Barrio San Francisco während des 16. Jahrhunderts gefunden wurde, eine Zeit, in der sich dieses Teil von Ronda in einer umfangreichen Wiederaufbauphase befand. Natürlich besagt eine andere Legende, dass El Gigante während maurischen Zeiten von dem ursprünglichen Erbauer des Hauses wiederhergestellt wurde.

Der ursprüngliche Eingang zum Haus ist nicht mehr zugänglich, da ein Nachbargrundstück in späteren Jahren so bebaut wurde, dass der Eingang vollständig blockiert ist. Aus diesem Grund erreichen wir heute das Haus nur über den Innenhof, dass in früheren Zeiten verschlossen war. Beim Betreten des Innenhofes sehen die Besucher einen kleinen Außenbereich mit einem großen Orangenbaum in der Mitte.

Der Palast selbst ist rund um einen zweiten Innenhof gebaut. Um in diesen Innenhof zu gelangen, muss man das Haus betreten. Von diesem Innenhof aus, gelangt man dann in alle anderen Räume. An den Wänden hängen noch arabische Kacheln mit Gedichten und Versen aus dem Koran.

Heutzutage ist das Haus ein kleines Museum. In der obersten Etage befindet sich eine 10-Minütige Video-Präsentation über die Geschichte von Ronda in den letzten 5.000 Jahren. Im Erdgeschoss haben wir den Innenhof und die Teiche, die Haupthalle mit der Statue Gigante und eine wunderschön restaurierte Nasriden Kassettendecke. Und oben, zeigt ein kleines Museum einige der Restaurationen, die im Haus durchgeführt wurden.